Kunst am Wegesrand – Performative Wege durch Erinnerung und Stadt
Regelmäßig bin ich Teil von Anette C. Halms transdisziplinärem Performance-Projekt „Kunst am Wegesrand“, das Kunst aus dem Museum auf den Weg verlagert. Internationale Künstlerinnen bespielen dafür öffentliche Orte in Städten wie Horb, Nürtingen, Ostfildern – und auch Paris – mit site-spezifischen Aktionen, Performances und Installationen, die häufig historische, weibliche Lebenswege und Orte thematisieren. Die Performances werden live erlebt und anschließend über eine eigens entwickelte App entlang eines künstlerischen Stadtspaziergangs dokumentiert und zugänglich gemacht Kunst am Wegesrand+2Kunst am Wegesrand+2.
In Paris etwa fanden Performances rund um den „Marche Rive Gauche“ statt – an Symbolorten wie dem Panthéon oder dem Palais Royal – um an historische Frauenrechtlerinnen zu erinnern und die Stadt als Schauplatz von Frauenemanzipation zu inszenieren Kunst am Wegesrand. In Regionen wie Nürtingen oder Ostfildern wurde der öffentliche Raum durch künstlerische Interventionen belebt und erinnerte Besucher mittels App an das kulturelle Erbe – weniger zugängliche, weniger präsentierte Geschichten wurden so wirkmächtig sichtbar gemacht
„Kunst am Wegesrand“ startete im Juli 2021 und hat sich seither als kontinuierliches, ortsspezifisches Format im öffentlichen Raum etabliert — stets erweitert durch neue Städte und performative Formate.





Flohmarkt Performance fortlaufend
Ein Solo Projekts
Kunst und Kram Alles muss Raus
Mobile Installation & Performance
Aus einem Flohmarktstand ist in den letzten Jahren eine sich ständig wandelnde mobile Installation entstanden. Ich sammle Objekte aus Haushaltsauflösungen, ordne sie neu und präsentiere sie in wechselnden Konstellationen auf unterschiedlichen Märkten. Der Stand verändert sich permanent – vom Ort bis zum kleinsten Detail – und wird so selbst zum performativen Raum.
Ein wiederkehrendes Ritual begleitet diese Praxis: Bei jedem Auftritt fotografiert mich eine zufällige Person aus dem Publikum mit der Installation. Die wechselnden Blickwinkel und Stile erzeugen ein vielstimmiges Archiv, das Fragen nach Autorenschaft, Wert und der Grenze zwischen Alltag und Kunst aufwirft.
Das Projekt ist zugleich Überlebensstrategie und künstlerische Feldforschung – ein offenes Werk, das nicht im fertigen Objekt, sondern in seinem fortlaufenden Prozess existiert.
Zwischen Handel und Handlung, Überleben und Kunst entsteht ein Werk, das keinen Endpunkt kennt.
Es lebt im Ritual, im Prozess, im ständigen Wandel.












Awures Performance 201
Performance „Ohne Titel“ – Art Alarm 2018, Stuttgart
Gemeinsam mit zwei Kommilitoninnen führte ich während der Art Alarm 2018 eine unangemeldete, mobile Performance durch – als künstlerischer Protest im öffentlichen Raum.
Wir bewegten uns in weißen Sturmhauben durch die Stadt Stuttgart, anonym, gesichtslos, zugleich sichtbar und unnahbar. An ausgewählten, gesellschaftlich und politisch aufgeladenen Orten – darunter das Stammheim, das Scientology-Zentrum, die Oper und eine innerstädtische Brücke – hielten wir unsere eigenen Bilder hoch, als stille, aber unübersehbare Geste.
Die Aktion verstand sich als Kritik an institutionellen Machtstrukturen, an der Kommerzialisierung von Kunst und an der Kontrolle öffentlicher Sichtbarkeit. Durch das Tragen der Masken lösten wir uns als Individuen auf – und ließen die Bilder selbst sprechen.




